Die Erdinger Bearbeitung der Hubertusmesse für Fürst-Pless- und Parforcehörner in B (Heft 1) hält sich weitgehend an die überlieferte Form der "Messe de St. Hubert", wie sie zuletzt in Bearbeitungen von Cantin, Chalmel und Stief festgeschrieben wurde. Bei der Übertragung auf die Naturtonreihe der B-Hörner bleibt die Folge der bekannten Stücke in ihrer liturgischen Anordung erhalten (s. Gestaltungsbeispiel).

Der dynamische Wechsel zwischen getragenen Chören und kraftvoll geblasenen Fanfaren ist ebenso original, wie die rhythmisch gegenläufigen Passagen der Einzelstimmen im Wechselspiel miteinander. Die Anpassung der Melodien an den begrenzten Tonumfang der B-Instrumente verlangt Kompromißbereitschaft, lebt aber durch die Beschränkung auf das Wesentliche und durch den stimmlichen Kontrast zwischen kleinen und großen Hörnern.

In Erding wird die Hubertusmesse zusammen mit dem Pastettener Viergesang geblasen und gesungen. Die Erdinger Hubertuslieder wurden von Gerhard Wirth eigens für den Vortrag im Wechsel mit den Jagdhornbläsern geschrieben und geben der Erdinger Hubertusmesse die Faszination der leisen Töne im Kontrast zum kraftvollen Klang der Hörner.