Heft 2, 33 Seiten, Feb. 1999

Inhalt

Jagdfanfaren: Isentaler Jagdfanfare, Lockruf, Hirschjagdfanfare, Strogenfanfare

Jägermärsche: Erdinger Jägermarsch, Dorfener Jägermarsch, Tiroler Jägermarsch, Der Knödelbogen, Saujagermarsch

Jägerlieder: Der Wildbretschütz, Auf der Lüneburger Heide

Jagdstücke: Der Gamsjager, Eine kleine Jagdmusik, Weckruf, Abendruf

Vorwort

Das Jagdhornblasen hat in den vergangenen 40 Jahren einen sehr erfreulichen Aufschwung erlebt. Überall arbeiten Bläsergruppen mit dem Klang ihrer Hörner unter großem Einsatz an der Pflege jagdlichen Brauchtums und liefern so einen wichtigen Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit der Landesjagdverbände. Auch die Qualität des Vortrags ist in der Vergangenheit kontinuierlich gestiegen. Auf Wettbewerben drängt eine immer größere Zahl guter Bläsergruppen in die höheren Bewertungsränge. Bei anspruchsvollen Jagdmusikkonzerten hört man nicht selten mehrere hundert Jagdhörner gemeinsam blasen - ein beeindruckendes Erlebnis für Bläser und Zuhörer.

Die Literatur für Gemischte Bläsergruppen hat mit dieser Entwicklung nicht Schritt gehalten. Die Großmeister der deutschen Jagdmusik haben ihre Klassiker vor mehr als zwanzig Jahren geschrieben. Seitdem blieb die Hitliste der Jagdhorn-Noten nahezu unverändert, obwohl einige gute Kompositionen unveröffentlicht in den Notenmappen verschiedener Bläsergruppen schlummern. Immer mehr engagierte Jagdhornbläser hängen darum das Jagdgebrauchshorn an den Nagel und suchen mit dem Es-Horn nach neuen musikalischen Herausforderungen.

Das Parforce-Horn in Es verdient als historisches Instrument aus Traditionsgründen unsere aufmerksame Pflege. Als Naturhorn ohne Ventile geblasen, kann es im Repertoire einer Bläsergruppe wichtige Akzente setzen. Wenn eine Bläsergruppe allerdings das Pless-Horn zugunsten der 'konzertanten Jagdmusik' ganz aus dem Programm nimmt, verliert sie den Bezug zur aktuellen jagdlichen Praxis und erweist der Pflege jagdlichen Brauchtums damit sicher einen Bärendienst.

Die Sammlung Erdinger Jagdhorn-Noten zeigt, daß Jagdhornbläsergruppen auch auf Signalhörnern konzertant musizieren können, wenn sie die Möglichkeiten dieser Instrumente mit anspruchsvollen Vortragsstücken ausschöpfen. Wie schon im ersten Heft dieser Reihe, wird auch in der vorliegenden Ausgabe das Parforce-Horn dem Fürst-Pless-Horn als Melodie-Instrument gleichwertig gegenübergestellt und nicht mehr als bloßer Harmonielieferant vernachlässigt. Bei guter Kondition können die Parforce-Hörner über einige Takte hoch geblasen werden und besonders reizvoll in die Melodieführung der Pless-Hörner eingreifen. Der kombinierte Tonumfang beider Hörner erschließt damit musikalische Möglichkeiten, die bislang von Gemischten Bläsergruppen wenig genutzt wurden.

Die Bläsergruppe Erding wünscht allen Jagdhornbläsern viel Freude bei der anspruchsvollen Aufgabe, die Domäne der 'konzertanten Jagdmusik' mit Fürst-Pless- und Parforce-Hörnern in B zu erobern! Dazu mögen die Erdinger Jagdhorn-Noten eine wertvolle Hilfe sein.

Erding, im Januar 1999

Dr. Michael Welsch
Leiter der Jagdhornbläsergruppe
im Kreisjagdverband Erding e.V.